LOT - das Klapptisch-Konzept
-
in Wohnen
Mal groß, mal klein, Tecta stellt das neue, großformatige Klapptischkonzept LOT vor.
Lauenförde im Mai 2017 - LOT, der neue Tisch von Wolfgang Hartauer. Nach seinem Beistelltisch K8 entwickelte Wolfgang Hartauer für Tecta nun mit Lot ein neues, großformatiges Klapptisch-Konzept, das auf der IMM 2017 in Köln vorgestellt wurde. „Ich war auf der Suche nach einem Tisch, der eine „geschmeidige“ Seite hat – daher die halbrunde Form,“ so Hartauer, „gleichzeitig wollte ich einen Tisch, der bei Bedarf vergrößert bzw. verkleinert werden kann. Das Thema Klappmechanismus stand im Raum.“
Der Name Lot ist für Hartauer eine Referenz an den rechten Winkel. Sein Tisch mit dem Klappmechanismus zugleich ein Spiel mit Geometrien: ein Halbkreis, der um 90 Grad gedreht wird und die Auflage für das Klappelement bildet. Hartauers Idee: eine Bewegung zu kreieren, die man dem Möbel ablesen kann.
Lot ist wandelbar: er kann sowohl Ess- als auch Arbeitstisch sein. Er lässt sich nicht nur einfach vergrößern und verkleinern, sondern dazu leicht im Raum bewegen. Obgleich er aus massivem Holz gefertigt ist, ist er mobil. Das liegt an einem versteckten Rollmechanismus. Wenn man Lot an seiner Rundung anhebt, kann man ihn mit einer Hand spielend leicht auf flüsterleisen Rollen und heruntergeklappt an die Wand schieben.
So schafft es sogar eine Person, Lot zu fahren. Wendigkeit fürs Großraumbüro: wer Arbeitsfläche braucht, schiebt Lot dorthin, wo er gerade gebraucht wird.
Material:
Eiche oder Nussbaum massiv, geölt oder lackiert. Eiche oder Nussbaum furniert, offenporig lackiert natur, schwarz oder weiß.
Größenangaben/Details: Breite 240 cm (eingeklappt 180 cm), Höhe 74 cm, Tiefe 90 cm, Sondermaße auf Anfrage.
www.tecta.de
Zu Wolfgang Hartauer (*1971) „Der gemeinsame Nenner von meinen Objekten ist Bewegung, Dynamik, Kinetik. Die Dinge die ich mache, möchten in die Hand genommen und bespielt werden. Sie möchten einen Schubs bekommen, geschoben oder geschwenkt werden. Das gefällt mir!“ Architekt Wolfgang Hartauer denkt in Raum und Möbeln. 2014 gründete er sein eigenes Start-up: Interior Things. Seine modulare Tischablage Meterware nahm Tecta direkt in die Produktion auf. 2015 entwickelte er für Tecta den Beistelltisch K8, ganz neu zur imm 2017 den Klapptisch Lot. Seine Entwürfe fügen sich durch ihre Zurückhaltung in unterschiedlichste Raumsituationen ein. Immer sind die Möbel und Accessoires von komplexer und spielerischer Veränderbarkeit geprägt.
Hintergrund Interview mit Wolfgang Hartauer
Über Mobilität, Inspiration und den Klapptisch 4.0. Schieben, Kippen, Bewegen – Wolfgang Hartauer entwarf das neue Tischmodell: LOT
Wolfgang Hartauer’s Kosmos dreht sich schon lange ums Möbeldesign. Doch bis er sich aufmachte, tatsächlich in Eigenregie Möbel zu gestalten, vergingen einige Lehr- und Arbeitsjahre: Hartauer machte eine Ausbildung zum Tischler, arbeitete in einem Möbelgeschäft. 2008 folgte ein Praktikum beim renommierten Label E15 in Frankfurt. Und er studierte Architektur. Doch musste er feststellten, dass der architektonische Maßstab für ihn der falsche ist. Er entschied sich für eine Anstellung bei einem Büromöbelhersteller.
2014 dann legte er den Hebel um: Er gründete sein eigenes Start-up: Interior Things. Seitdem geht es geradlinig und steil mit seiner Karriere als Produktund Möbeldesigner nach oben: 2015 positionierte er sich das erste Mal auf der Kölner Möbelmesse. Als Tecta seine modulare Tischablage Meterware direkt in die Produktion aufnahm, merkte er, wie befreiend es sein kann, wenn man sich nicht mehr um den Vertrieb seiner Produkte kümmern muss, sondern Kapazitäten frei hat, Neues zu entwickeln. „Die Ideen sprudeln“, sagt Hartauer. Heraus kommen Entwürfe, die sich durch ihre Zurückhaltung in unterschiedlichste Raumsituationen einfügen. Im Fokus stehen die veränderlichen Bedürfnisse des Besitzers und seine Anforderungen an den Gegenstand. Bei aller formalen Schlichtheit sind seine Möbel und Accessoires immer geprägt von komplexer, spielerischer Veränderbarkeit.
Nach dem Beistelltisch K8 für Tecta haben Sie nun mit Lot ein neues, großformatiges Klapptischkonzept entwickelt. Wie ist die Idee zu Lot entstanden?
Ich war auf der Suche nach einem Tisch, der eine „geschmeidige“ Seite hat – daher die halbrunde Form. Gleichzeitig wollte ich einen Tisch, der bei Bedarf vergrößert bzw. verkleinert werden kann. Das Thema Klappmechanismus stand im Raum.
Wofür steht der Name Lot?
Es ist eine Referenz an den rechten Winkel, mit dem charakteristischen, Gestell und Platte verbindenden Viertelkreis als Kodierung.
Klappmechanismen bei Tischen sind komplexe Angelegenheiten – und erfordern oft Kraft, insbesondere wenn das Möbel wie Lot aus Massivholz gefertigt ist. Wie sieht Ihre Lösung aus?
Ein Spiel mit Geometrien: ein Halbkreis, der um 90 Grad gedreht wird und die Auflage für das Klappelement bildet. Ich wollte eine Bewegung kreieren, die man dem Möbel ablesen kann. Alle dafür notwendigen Komponenten sind sichtbar. Es gibt keinen High Tech Mechanismus, bei dem man etwas verlängert oder auszieht, nichts muss kompliziert gefaltet werden o.ä.
Das ist auch beim K8, Ihrem ersten Tisch für Tecta so: die Funktion des Veränderbaren ist offensichtlich…
Ja, es ist wie ein roter Faden. Der gemeinsame Nenner von meinen Objekten ist Bewegung, Dynamik, Kinetik. – Bei K8 suchte ich für mein Zuhause einen Beistelltisch, den man verändern kann. Die Dinge die ich mache, möchten in die Hand genommen und bespielt werden. Sie möchten einen Schubs bekommen, geschoben oder geschwenkt werden. Das gefällt mir!
Ist Lot für Sie eher ein Esstisch oder ein Arbeitstisch?
Sowohl als auch! Lot ist ein sehr funktionales zeitgemäßes Möbelstück und wird daher verschiedensten Ansprüchen gerecht. Er lässt sich nicht nur einfach vergrößern und verkleinern, sondern auch ganz leicht frei im Raum bewegen.
Lot ist aus massiver Eiche gefertigt, wie soll der Tisch da mobil sein?
Die Asymmetrie des Tisches hat einen Grund: Im 4 cm starken Gestell gibt es einen versteckten Rollmechanismus. Es sind kugelgelagerte Rollen. Wenn man den Tisch an seiner Rundung anhebt, kann man ihn mit einer Hand spielend einfach bewegen. Und ihn mit der heruntergeklappten, flachen Seite beispielsweise an eine Wand schieben. – Wir haben sehr viel an den Details des Tisches gefeilt: So sorgen eingebohrte Magnete dafür, dass die heruntergeklappte Tischplatte auch beim Verschieben des Tisches am Gestell haften bleibt, ohne zu schlenkern. Herkömmliche Klapptische benötigen meist eine zweite Person, um den Tisch von A nach B zu transportieren. Bei Lot schafft das eine einzige Person – insofern ist Lot auch sehr praktisch fürs Großraumbüro: wenn man in einem Bereich spontan mehr Arbeitsfläche braucht, schiebt man Lot dorthin, vergrößert ihn. Das ist die Überraschung: Trotz seiner Massivität ist Lot sehr mobil und flexibel einsetzbar. Deswegen: egal ob Wohnen oder Arbeiten, Lot steht immer dort, wo ich ihn brauche.
Das sind sehr elegante, subtile Lösungen…
Es ist ein versteckter Mehrwert, der sich optisch nicht gleich zu erkennen gibt. Die entscheidenden Mechanismen, Komponenten, die wir brauchten, gab es nicht vorgefertigt. Wir haben sie individuell für Lot entwickelt. Es war ein langer Prozess! Wir haben uns viel Zeit genommen, um die Details zu perfektionieren. Es war übrigens ein großartiger Moment, als wir die Rollen das erste Mal ausprobierten. Der Tisch stand im Atelier, wir haben ihn dann einmal durch die ganze Produktionshalle geschoben, es funktionierte!
Neben Eiche wird es Nussbaum als dunkle Alternative geben sowie eine Sperrholzvariante. Das hat konstruktive Vorteile. Auch preislich bewegt man sich in einem anderen Segment.
Auch der Beistelltisch K8 lässt sich wie Lot im Handumdrehen vergrößern, wieder verkleinern.
Aus zwei Ablageflächen kann man vier machen, in dem man die Rundungen ausschwenkt. So hat man ständig neue Ansichten auf den Tisch. Man kann K8 in Nuancen verändern, vielleicht einer Choreografie gleich. Das ist das schöne, wenn Dinge in Bewegung bleiben. Ich wollte etwas haben, was ich verändern und nutzungsbedingt anpassen kann. Auch die Dinge, die ich gerade entwickele, haben immer wieder Veränderung zum Thema. Ein Zentrum, um das ich kreise.
Wie sind Sie dazu gekommen, für Tecta zu arbeiten?
Das ist eine amüsante Begebenheit. Eine gemeinsame Kundin hat Christian Drescher darauf hingewiesen, dass unsere Adressen ähnliche Postleitzahlen haben. Es ist schon sehr exotisch, ausgerechnet in Niedersachsen ein Traditionsmöbelunternehmen und ein Möbeldesign-Startup zu haben, die in unmittelbarer Nachbarschaft liegen. Drescher rief mich an, weil er mich nicht kannte und wir führten ein inspirierendes Gespräch. Das war der Start unserer Kollaboration!
22 km ist Ihr Büro von Tecta entfernt. Das ist ein kurzer Weg, der vieles ermöglicht!
Der stets ohne großen Organisationsaufwand mögliche Austausch ist sehr wertvoll! Gerade, wenn sich ein Produkt in der Entwicklung befindet und man kurz und spontan vorbeifahren kann, um Dinge im Prozess zu klären.
Was verbindet Sie mit Tecta?
Wir sehen Dinge sehr synchron. Die vertrauensvolle und kontinuierliche Zusammenarbeit. Es ist ein wahnsinnig schnelllebiges Geschäft. Und eine Firma zu finden, mit der man Dinge zusammen erarbeiten kann, zu wissen, dass es gemeinsam weiter geht – das schätze sich sehr. Formal gesehen verbindet uns unsere Entwurfshaltung. Die meisten Gestalter bei Tecta sind Architekten, so wie ich. Ein Architekt sieht das Möbel immer als Objekt im Raum, im Kontext. Ich schaue: was stellt das Objekt mit dem Raum an und umgekehrt. Die Raumwirkung steht im Zentrum. Diese Haltung teilen wir. Vielleicht spürt man das.