Minimalistische Innenwandgestaltung
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in Wand
Der Minimalismus ist ein Dauerbrenner unter den Wohntrends und kam so richtig erstmals in den 1960ern auf.
Die minimalistische Kunst entstand als Gegenbewegung zum abstrakten Expressionismus und sollte weniger dramatisch sein. Reduktion gemäß dem Motto „Weniger ist mehr“ stand im Fokus. Der Stil zeichnet sich durch klare Linien, einfache geometrische Figuren, zurückhaltende Farben und den Verzicht auf alles Überflüssige aus. Das bedeutet aber nicht, dass Dekoration verboten ist. Beim Minimalismus werden ganz gezielt wenige, aber ästhetische Akzente gesetzt. Wie das konkret in Bezug auf die Wandgestaltung aussehen kann, wird in diesem Artikel beleuchtet.
Bilder auswählen und anordnen
Bilder an den Wänden und Minimalismus schließen sich nicht aus. Richtig eingesetzt, können sie den Einrichtungsstil sogar unterstreichen. Bei der Auswahl gibt es jedoch einiges zu beachten. Zunächst einmal sollten die Bilder in das Farbkonzept passen. Farbfotos sind somit in der Regel eher ungeeignet, schließlich dominieren im Minimalismus Weiß, Schwarz, Grau und gedeckte Beige- und Brauntöne. Andere Farben sind die Ausnahme und sollten sehr bedacht und sparsam eingesetzt werden. Möchte man dennoch beispielsweise das Familienfoto, Hochzeitsfoto oder den letzten Urlaubsschnappschuss an die Wand bringen, kann man das Bild in Schwarz-Weiß umwandeln. Dadurch wirkt es oftmals noch stärker, eleganter und bringt keine Unruhe in das Design der Wohnung. Bilder mit geometrischen Formen oder Mustern werden gerne genutzt, um schlichte und dennoch interessante Hingucker zu schaffen. Beliebt im minimalistischen Einrichtungsstil ist außerdem typografische Kunst, also Bilder, die aus Text in einem ästhetischen Font bestehen. Häufig handelt es sich um kleine Sprüche oder Zitate, die motivieren oder das Lebensmotto widerspiegeln sollen. In den letzten Jahren wurde zudem sogenannte Lineart immer populärer.
© Foto: Hamburg Fineart
Die ausgewählten Bilder können einzeln für sich stehen und entsprechend groß sein oder aber als Bilderwand angeordnet werden. Dabei werden mehrere Bilder als Gesamtkunstwerk arrangiert und beispielsweise in Reihe oder Raster gehängt. Um dem Minimalismus treu zu bleiben, ist es wichtig, großen Wert auf Symmetrie zu legen.
Bilder einrahmen
Die Bilder sollten immer gerahmt sein, um Eleganz und einen cleanen Look zu gewährleisten. Die Rahmen sollten ebenfalls in der Palette der Nicht-Farben des Minimalismus gewählt werden. Metallrahmen in Silber oder Kupfertönen können für ein besonderes Highlight sorgen. Wer für mehr Wärme in seinem Zuhause sorgen möchte, kann aber auch auf Bilderrahmen in Holztönen zurückgreifen, solange diese in der restlichen Einrichtung wiederaufgenommen werden. Auf knallige, bunte Farben ist hingegen auf jeden Fall zu verzichten. Doch nicht nur die Farben sollten schlicht sein, auch bei der Form ist Zurückhaltung geboten. Verschnörkelte Rahmen sind fehl am Platz im Minimalismus. Klare Linien, geometrische simple Formen – Das ist die richtige Wahl.
Minimalistische Wandregale
Nicht nur Bilder können Platz an der Wand finden. Wandregale sind eine weitere Möglichkeit, mit denen der Minimalismus umgesetzt werden kann. Dabei sollten die Regale jedoch tatsächlich in erster Linie als Designelement verstanden werden und nicht als Möglichkeit, Krimskrams zu platzieren. Der minimalistische Einrichtungsstil erscheint immer aufgeräumt und auf das Wesentliche reduziert. Dementsprechend sollten Regale nicht vollgestellt werden. Ein großer Teil der Stellfläche darf und soll sogar freibleiben, während einige wenige Details für Wohnlichkeit sorgen. Dafür geeignet sind beispielsweise kleine Pflanzen wie Sukkulenten in schlichten Pflanzentöpfen, Bilder im Standrahmen oder ausgewählte Bücher mit ansprechendem Design. Auch kleine, minimalistische Skulpturen können auf einem Wandregal in Szene gesetzt werden.
© Foto: Gebrüder Löhr Berlin
Das Wandregal selbst sollte selbstverständlich dem Stil des Minimalismus entsprechen und in schlichten Farben gehalten sein. Es kann aus Holz oder Metall bestehen. Das Regal kann entweder ein zusammenhängendes, vorgefertigtes Modell sein, oder aus einzelnen Brettern zusammengestellt werden. Wichtig ist, dass auch hier auf klare Linie und geometrische Formen gesetzt wird. Für die Anbringung des Regals können Betonschrauben genutzt werden. Sie können leicht montiert werden und sind sehr tragfähig. Außerdem werden keine zusätzlichen Dübel benötigt.
Funktionales als Designelement
Beim Minimalismus dreht sich auch vieles um Funktionalität. Da Überflüssiges vermieden werden soll, bleibt nur übrig, was tatsächlich einen Sinn beziehungsweise Nutzen hat. Die besondere Kunst ist, die Ästhetik dabei nicht zu kurz kommen zu lassen. Bei der Wandgestaltung können verschiedene funktionelle Objekte einbezogen werden, solange sie optisch zum Einrichtungsstil passen. Typisch sind etwa Wanduhren und -spiegel. Doch Kleiderhaken, Wandfernseher, -lautsprecher oder -lampen können ebenfalls als funktionales Designelement genutzt werden.
Keine Angst vor leeren Wänden
Minimalismus ist auch die Kunst des Weglassens. Die logische Konsequenz davon ist partielle Leere, die hier nicht für Einfallslosigkeit spricht, sondern befreit und den Kern des Minimalismus präsentiert. Sie lässt Raum für Gedanken und zum Durchatmen. Dennoch können hier Akzente gesetzt werden, beispielsweise indem eine Zimmerwand in einem sanften Grauton gestrichen wird. Sie bleibt leer, kann aber trotzdem für einen Kontrast sorgen. Wer es etwas auffälliger mag, entscheidet sich möglicherweise für eine Akzentwand in Backsteinoptik.
© Titelfoto: Pixabay