Wohnen und Einrichten mit neuen Heimtextilien

Neue Trends bei Heimtextilien von der Messe Frankfurt

von Redaktion Wohnen Einrichten / Werbung

Die Messe-Aussteller auf der Heimtextil überzeugen mit wohnlichen Ideen für Konsumenten, Bettenfachhändler, Inneneinrichter und Raumausstatter

Leben in seiner schönsten Form: Neuheiten von der Messe Heimtextil 2017:
Frankfurt im Februar 2017 - Textilien erleben ein Comback: Ob Dekostoffe, Kissenberge oder Gardinen – der Trend zu mehr Stofflichkeit in den eigenen vier Wänden setzt sich 2017 fort. Mit einem geballten Neuheitenfeuerwerk unterstrichen 2.963 internationale Aussteller auf der Heimtextil 2017 in Frankfurt am Main die steigende Bedeutung textiler Produkte für künftige Einrichtungsprojekte. „Stoffe in jeglicher Form sind in privaten und öffentlichen Räumen wieder deutlich stärker gefragt“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies. „Als das weltweite Schaufenster in Sachen Interior Design hat die Heimtextil einen umfassenden Einblick gewährt, welche Produktneuheiten in der neuen Saison beim Raumausstatter, Inneneinrichter oder Bettenfachhändler zu erwarten sind.“ Fast 70.000 Fachbesucher aus 141 Nationen sichteten die Neuheiten auf der diesjährigen Heimtextil.

Wohnen und Einrichten wird bunter mit Palmen, Pflanzen und Dschungel-Motiven. Generell alles Botanische ist momentan aus den sozialen Medien nicht wegzudenken. Und auch nicht von den neuen Dekostoffen, die auf der Heimtextil in großer Vielfalt zu sehen waren. Blätter sind die neuen Blumen. Große Palmenblätter, gefiederte Blätter und filigrane Farne werden als Print oder Jacquard übersetzt. Meistens stilisiert oder abstrahiert, so dass sie fast grafisch anmuten, häufig nur als Kontur oder Silhouette. Das wirkt naturverbunden und zugleich sehr clean und modern. Die Farbigkeit ist bewusst reduziert, oft nur Bicolor angelegt. Die Fonds sind offen. Das Grafik-Thema des letzten Jahres hat sich auf der Heimtextil 2017 verstärkt und verändert: En vogue sind Netz-, Waben- und Gitterstrukturen, die auch pulsieren können, vereinzelte Kreise, die sich zum Sockel verdichten, und grazile Dreiecke. Außerdem sieht man häufig Zickzackstreifen und nicht zu vergessen: Chevrons in verschiedenen Größen, gedruckt und buntgewebt.



Zurück zum Ornament
Das Ornament ist ein klassisches Dekor, dessen Ursprünge bis weit zurück in die menschliche Historie reichen. In diesem Jahr erlebt es ein rauschendes Comeback. Die Designer sind tief in die Archive eingestiegen und haben sich inspirieren lassen von Palmetten und Rosetten aus dem alten Ägypten, Akanthusranken und Mäandern der griechischen Antike, Flechtbändern, Knoten-, Damast- und Kachelmotiven, Arabesken und Ranken. Auch ein Hauch Louis XIV, eine Prise Empire, ein Quäntchen Art Déco sind zu erkennen. Das alles wird natürlich nicht einfach kopiert, sondern neu interpretiert und coloriert. Häufig werden nur einzelne Musterelemente zitiert oder das Dekor verfremdet. Fast immer dabei: nostalgische Patina und bewusster Vintage-Touch, die den Stoffen das Förmliche nehmen und ihnen nonchalanten Charme verleihen.

Eine Modern-Ethno-Richtung vertreten Jacquards mit neuem Charakter und interessanter Haptik durch neue Wollgarne. Das Ethno-Feeling entsteht dabei hauptsächlich durch die expressiven Farbkombinationen, zum Beispiel Petrol mit Orange und Curry, das Design ist südamerikanisch inspiriert. Wichtig bleiben Farbverläufe und Degradés in verschiedensten Ausprägungen, sowohl webgemustert als auch gedruckt, als Ombré, Chiné oder schillernder Digitaldruck, der Assoziationen an Ölschlieren in Wasser hervorruft.

Wohnen und Einrichten mit der Farbe Blau
Stichwort Farbe: Blau gibt 2017 den Ton an. Dabei erweist sich Blau als vielseitig wie kaum ein anderer Farbton: casual oder elegant, hell oder dunkel, intensiv oder zart, entspannend oder geheimnisvoll. Entsprechend weit gefächert ist die Skala, wobei Nuancen dominieren, die ins Grünliche spielen. Stark vertreten sind vor allem Aquamarin, Petrol und Nachtblau. Neu ist ein rauchiges Jeansblau. In den Startlöchern zur Trendfarbe steht Grün. Das heimische Harmoniezentrum lässt sich mit neuen, heiteren Pastells gestalten, die den fröhlichen energetischen Charme eines Frühlingsmorgens ausstrahlen. Die Kombination mit Grau oder Blau lässt sie erwachsener wirken und verleiht ihnen gelassene Souveränität.



Deko- und Möbelstoffe: Die hohe Kunst des Webens
Faux-Uni, Mini- und Kleinmuster, Strukturen, Bindungseffekte: Die neuen Deko- und Möbelstoffe illustrieren die ganze Bandbreite moderner Webkunst. Und das nicht plakativ und vordergründig, sondern mit Raffinesse im Detail. Rauten, Rhomben, Waben- und Flechtmuster, Wellen, Fischgrat und Zickzack wirken aus der Ferne fast monochrom und entfalten ihr Charisma erst aus der Nähe. Teilweise überlagern sich verschiedene Muster, was den Stoff sehr lebendig erscheinen lässt. Partiell eingesetzte Chenillefäden sorgen für weichen Griff.

Veloure aus Wolle-Tencel-Mischungen präsentieren sich als softes Material mit elegantem Lüster. In der Kombination von Baumwolle und Tencel entsteht durch die unterschiedliche Anfärbbarkeit der Fasern ein delikater metallischer Schimmer, der sich je nach Perspektive und Lichteinfall ändert. Neu sind trockene, leinige Oberflächen und stumpfe, matte Flachgewebe, deren Dessinierung an Tweed angelehnt ist, durch eine pixelhaft verfremdete Darstellung aber modernisiert ist. Der Griff ist weich und wollig. Eine größere Rolle als in den anderen Sortimenten spielen hier Grüntöne von Lind über Erbse, Limone und Schilf bis zu Jade und Malachit. Ganz wichtig sind außerdem Aqua, Türkis und Grau.

Perlen an die Wand
Tapete ist ein Produkt mit emotionalem Charakter. Der Endverbraucher kauft eine Tapete, wenn sie zu seinem Lebensstil und zu seinen persönlichen Designvorstellungen passt. Die aktuellen Kollektionen bieten eine reiche Auswahl – und spektakuläre Designs. Luxuriöse Vliestapeten, auf die winzige Glasperlen appliziert sind, funkeln und schillern im Lichtspiel. Mit größeren Perlen in Gold, Silber, Schwarz oder Strasssteinen lassen sich persönliche Wunschmotive realisieren – Unikate für die Wand.

Als Weltneuheit wurde auf der Heimtextil die Verbindung von Tapete und Licht vorgestellt: Winzige LED-Leuchten sind zu zwei Sternvarianten formiert, die der Kunde nach Wunsch auf den Tapetenbahnen positionieren kann – und voilà, erhält er vom Werk die fertige Sternen-Tapete samt integrierter LED-Technik. Die Kabel sind so dünn, dass sie nicht auftragen, der Stromanschluss erfolgt einfach per Netzteil. Und dimmen kann man die Sterne auch.

Beton- und Holzoptik hatten wir alles schon. Aber oxidiertes Kupfer? Oxidiertes Eisen? Um deren originären, einzigartigen Charakter und rauhen Charme an die Wand zu bringen, experimentierten die Designer erfolgreich mit feinsten Eisen- und Kupferspänen und gehen mit den Tapeten auch in die dritte Dimension.

Eine moderne Ästhetik auf klassischer Basis zeigen textile Sujets von Damast bis zum wiederentdeckten Moiré. Früher nannte man das Stil-Tapeten. Die neue Generation kommt aber nicht altbacken daher, sondern mit zeitgemäßem Chic: Die Heißpräge-Technik erlaubt präzise Haschuren und feinste Linien für eine hochwertige Reliefhaptik, subtile Schattierungen und leichte Verwaschungen erzeugen Tiefe. Der Fond ist häufig trocken und matt im Leinen-Look, das Dekor schimmert seidig.

Die Natur findet sich in diesem Jahr auf Tapeten vor allem in Form von Grünpflanzen wieder: Zarte Baumzeichnungen erinnern an japanische Tuschearbeiten. Großformatige Blätter oder sich im Wind wiegende Schilfstengel sind so stark stilisiert, dass sie fast grafisch wirken. Aus tropischer Dschungelflora lugen bunte Papageien heraus. Dass die Möglichkeiten des Digitaldrucks noch lange nicht ausgereizt sind, zeigen fantastische Trompe l’Oeil-Welten, die täuschend echt alten Zuber-Tapeten nachempfunden sind.



Teppiche: Flachgewebe im Kommen
Modulare Bodenbeläge liegen absolut im Trend. Das Prinzip ist auch auf ein neues Teppich-Modulsystem aus handgewebter Schafwolle übertragen worden. Sechs Elementgrößen und sechs Webmuster von Rips bis zum Bouclé in stimmigen, modernen Farbwelten von Anthrazit über Oliv bis zu Pink und Erdberrot lassen sich beliebig zu individuellen Teppich-Landschaften kombinieren und per Klett verbinden.

Der Kuschelfaktor hochfloriger Teppiche ist dagegen out, Flachgewebe sind der neuer Renner. Aus verschiedensten Materialien gefertigt, von Polypropylen – damit dann auch für Balkon oder Terrasse geeignet – über Jute und Baumwolle bis Schurwolle, webgemustert oder immer mehr auch bedruckt. Die Motive sind häufig geometrisch angelegt und folgen dem entspannten skandinavischen Look, die Farbigkeit ist reduziert mit zwei, maximal drei Farbtönen. Gleichzeitig macht sich das Aufkeimen einer Modern-Ethno-Richtung bemerkbar, die mit extrovertierten, farbenfrohen Entwürfen Zitate aus verschiedenen Kulturen mixt und Lebensfreude und Optimismus ausstrahlt.

Auf breiter Front etabliert, quasi zu einem eigenen Genre entwickelt hat sich der Vintage-Look. Die neuen Kollektionen sind in nebligen Schattierungen wie Grau, Graugrün, Taubenblau und Mauve gehalten. Viskose- oder Seidenbeimischung betonen mit elegantem Glanz einzelne Partien der Dessinelemente, die nicht mehr flächig auftreten, sondern gezielt platziert werden.

Teppiche, die mit dem Good Weave-Siegel ausgezeichnet sind, garantieren dem Käufer übrigens, dass sie unter sozial und ökonomisch verträglichen Bedingungen und selbstverständlich ohne Kinderarbeit gefertigt sind. Dies stellen regelmäßig unangekündigte Kontrollen bei den Lizenznehmern vor Ort sicher. Mit den Lizenzgebühren der Importeure werden Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Sozialprogramme in Indien und Nepal gefördert.

Die Renaissance des Rollos
Neben dem Dauerbrenner Plissees und dem Megaseller Wabenplissees spielt sich ein altbewährtes Sonnenschutzprodukt wieder mehr ins Rampenlicht: Das Rollo. Klassische Modelle bringen Dots, florale Motive, gerne auch im Dschungel-Look ans Fenster. Digitaldruck hält auch hier Einzug – und macht das persönliche Rollo möglich, abgestimmt auf das individuelle Ambiente. Verspannte Spring-Rollos sind mit formschönen Kassetten ausgestattet.

Schachbrett und Blockstreifen klingen langweilig? Sind es aber nicht, wenn sie als Scherli-Doppelrollo beim Justieren des Behangs immer wieder neue 3 D-Effekte ans Fenster zaubern. Das funktioniert genauso gut mit Kreisen, Wellen, Zickzackstreifen und Federn. Klares Trendthema bei Rollos: Motorisierte Varianten, die den Wunsch nach Komfort und Bequemlichkeit erfüllen. Inzwischen werden hier auch „Plug and Play“-Lösungen mit Akkubetrieb angeboten, die sich auch für Räume ohne eigene Stromzufuhr eignen.

Vielfaltig und vielfältig präsentieren sich Plissees. Blickfang sind sanfte Farbverläufe auf Weiß, Powder Pink mit schimmernden Glanzeffekten und Maxi-Plissees mit 32 cm Faltenbreite für große Fensterflächen. Bei breiten, frei verschiebbaren, gespannten Modellen verhindert eine Ausgleichsvorrichtung nach dem Druckstangen-Prinzip das Durchhängen der Profile. Damit können Anlagenbreiten bis 180 cm realisiert werden. Flächenvorhänge suchen mit einem ökologischen Ansatz neue Zugänge zum Verbraucher – entweder mit Cradle to Cradle-Zertifikat mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit argumentierend oder aus 50 % recyceltem Ozeanmüll hergestellt.

Auch wenn für die modernen, hochflexiblen Sonnenschutz-Produkte heute keine Glasfläche zu groß, zu klein oder zu ungewöhnlich geformt sein kann, gibt es doch immer mal wieder Ausnahmen. Die Lösung für diese Sonderfälle ist ein selbstklebender Stoff, der sich beliebig zuschneiden lässt.

Vorhangschienen bleiben schlicht, unaufdringlich, puristisch und modern, entweder unsichtbar in die Decke eingelassen oder mit einer dekorativen, wieder breiteren Blende versehen. Vorhangstangen passen sich in Farboberflächen und Optik an aktuelle Interieur-Trends an. Favorit ist derzeit satiniertes Aluminium, vor gebürstetem Edelstahl und gebürstetem Silber sowie Weiß matt – Hauptsache, matt. Die Endstücke verschmelzen mit der Stange und wirken in der Regel nur noch als Abschlusskappen.

Mission besserer Schlaf
Nach dem Smartphone und der Smartwatch kommt jetzt das Smartpillow: Ein ins Kissen eingenähter Sensor überträgt eine personalisierte Schlafanalyse auf eine App, die dann Tipps für einen besseren Schlaf gibt. Und auch sanft zum optimalen Zeitpunkt weckt. Der Schlafcoach übersteht auch die Wäsche. Allergikern soll eine zum Patent angemeldete Technologie zum erholsameren Schlaf verhelfen. Sie funktioniert rein physikalisch: Negativ geladene Teilchen in Kissen, Decke und Unterbett ziehen positiv geladenen Allergene an.

Heiße Sommernächte sind schön zum Draußen sitzen, aber manchmal nicht zum Schlafen. Temperierten Schlafkomfort verspricht in solchen Fällen ein spezielles Vlies mit eingelagerten Mikrokapseln, die einen Kühleffekt freisetzen. Und wenn der nicht mehr erwünscht ist: einfach umdrehen; das Vlies ist nur einseitig angebracht. Als luftiger Begleiter bei hohen Temperaturen empfehlen sich auch bedruckte Sommerbettdecken, die ohne Bettwäsche genutzt werden können.

Konsequent nachhaltig ausgerichtet ist ein komplettes Bettwarensortiment aus natürlichen Materialien, alles GOTS-zertifiziert. Die Daunen stammen von GOTS-zertifizierten Zuchtbetrieben aus kontrolliert biologischer Tierhaltung, Woll- und Baumwollfasern aus biologisch kontrolliertem Anbau, die Bezüge werden aus Bio-Baumwollgewebe gefertigt und sind mit Hotelverschluss ohne Reißverschluss oder Knöpfe versehen.

Ohne Ornamente und Grafik geht’s auch bei den neuen Bettwäsche-Kollektionen nicht. Geometrische Kleinmuster, fragmentierte Mosaike, Flechtmotive, mäandernde Bänder, Empire-Inspirationen, Akanthus-Ranken sind in vielen Variationen zu sehen. Dabei ist das Erscheinungsbild insgesamt leiser und zurückgenommener als in den Vorjahren. Häufig werden einzelne Dessinelemente gezielt platziert, zum Beispiel einzelne Blütenstängel. Auch Stickereien werden pointiert gesetzt, etwa zur Betonung einer Kontur. Zierkissen vervollständigen das dekorative Bett. Eyecatcher sind hier: Mondäne Paillettenkissen.

Weil manche der Druckvielfalt müde sind, steigt das Interesse an Buntgeweben. Melange- und Fischgrat-Dessins haben sich bereits am Markt etabliert, jetzt kommen Chambray, Jacquard-Feinflanell, Gitterkaros und Nadelstreifen mit zeitloser Optik und weichem Griff. Die Farbwelt in und um das Bett ist eher kühl und sophisticated: Viele Blauschattierungen von Aqua über Denim bis zu Nachtblau, Silber, Grau und Anthrazit, Schilf, Malachit und Tanne. Als Aufheller fungiert zartes Rosé.

Auch die warme Jahreszeit ist zur Saison für Decken und Plaids geworden. In leichten Qualitäten aus Baumwolle, superfeiner Lammwolle, Wolle-Seiden- oder Wolle-Leinen-Mischungen eignen sie sich zur Dekoration oder zum Einkuscheln, wenn es abends kühler wird. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Decke und Tuch.

Klare Linien im Bad
Entspannung ist im Bad angesagt. Das ist nicht nur wörtlich zu nehmen, sondern bezieht sich auch auf die aktuellen Trends: Ruhig und unaufgeregt, mit klaren Linien und einem Schwerpunkt auf Naturmaterialien präsentieren sich die neuen Badtextilien. Typisch sind etwas dezente grafische Dessins in Naturweiß, Sand, Grau, Anthrazit und Taupe oder 80:20 Baumwoll-Leinen-Mischungen mit interessanter Struktur durch schwarz unterschossenes Garn. Gekonnt auf Tücher wie auch auf Badteppiche übersetzt wird das charakteristische Erscheinungsbild edlen Carrara-Marmors. Auch klassische Stoffmuster wie Fischgrät oder Hahnentritt finden sich, immer tonig koloriert, nicht kontrastreich. Neu dazu gesellen sich frisch wirkende, jacquardgewebte Vichykaros. Der schräg gestreifte Schlauchsaum setzt einen frechen Akzent.

Jedes Tuch ein Unikat verspricht das neue Stone-washed Frottier. Ein schonend-mechanisches Verfahren sorgt für den speziellen Used-Look der Baumwolltücher, ohne hochwertige Optik und Qualität zu beeinträchtigen. Praktisch: Die Tücher laufen durch die Waschbehandlung später nicht mehr ein. Noch lange nicht auserzählt ist offenbar das Thema Streifen, das in vielfältigen Ausführungen variiert wird: längs und quer, breit und schmal, akkurat geordnet oder lässig wie von Hand gezogen, versetzt, gezackt oder gewellt, bicolor oder multicolor.

Ergänzendes Zubehör zu den textilen Programmen ist inzwischen schon fast obligatorisch. Über die üblichen Accessoires für Körperpflege und Kosmetik hinaus reicht das Angebot bis zu Eimern, Wäschesammlern, Utensilos und Schminktäschchen.

Tisch: Ausflug in die Natur
Was blüht denn da? Die Botanik ist wieder der wichtigste Ideengeber für die saisonorientierte Tischdekoration. Die Designer haben Frühlingsblumen und Vergissmeinnicht im Garten gepflückt und auf Tischdecken, Läufer, Kissen und Accessoires verteilt – allover auf der Tischdecke und als gezielten Akzent auf dem Läufer. Sommerlich wirken Oleanderblüten, jahreszeitenunabhängiger ist dichtes Efeu-Gewirr. Die Darstellungen sind naturalistisch oder auch mit unbekümmertem Pinselstrich wie von Hand hingetupft.

Plakative Prints sind also weiterhin unverzichtbar bei der Tischwäsche, brauchen aber einen ruhigen Gegenpart. Den übernehmen unter anderem Jacquards mit dezenter grafischer Musterung oder mit zarten Feder- und Schmetterlingsmotiven Ton-in-Ton, vielseitig einsetzbarer Uni-Rips in breiter Farbpalette und lässige prewashed-Qualitäten. Die Farben inszenieren das frühlingshafte Pastellspektrum von Eisblau über Veilchenblau, Mint, lichtes Maigrün bis zu Rosenquarz und Primelgelb. Starke Farbsignale setzen dazu Pink, Fuchsia, Orange und Türkis. Aber es geht auch anders als bunt und plakativ: Schlichte Streifen, bei denen sich transparent und blickdicht abwechseln und geometrische Formen, die sich aus feinen Glanzpunkten zusammensetzen, strahlen diskrete Noblesse aus.

Digitaldruck wird flexibler und leistungsfähiger
Im Textildruck ist ein Wandel zu verzeichnen, der Digitaldruck bewegt sich in Richtung Mainstream: Die Industrie ist überzeugt und sieht dies als Resultat verschiedener Faktoren. Fortschritte in der Druckmaschinentechnologie, bei den Tinten sowie die steigende Nachfrage nach kleineren Auflagen und kundenspezifisch angepassten Produkten. Parallel erobern die Anlagenbauer neue Felder oder schließen Lücken im Leistungsportfolio: So stoßen sie mit neuen Maschinen für die großvolumige Digitalproduktion in Bereiche vor, die bisher nur mit traditionellen Drucktechnologien wirtschaftlich zu realisieren waren. Andere Entwicklungen sind nicht mehr auf bestimmte Stoffe beschränkt, sondern können, unter anderem durch einen variablen Kopfabstand, auf eine Vielzahl von Textilien drucken – von dicken, strukturierten über hochflorige bis zu dünnen Geweben und dehnbaren Qualitäten. Neue Pigmenttinten machen anschließendes Waschen oder Dämpfen überflüssig und sparen damit Zeit und Kosten. Außerdem wird eine potenzielle Abwasserbelastung vermieden. Damit führte die Heimtextil einmal mehr vor Augen, welch immense Zukunftschancen sich nach wie vor hinter den neuen digitalen Drucktechnologien verbergen.

www.messefrankfurt.com